Chefentlastung – das hört sich nach verantwortungsvollen, spannenden Aufgaben an. Davor allerdings müssen Sie Ihren Chef davon überzeugen, dass er Ihnen diese Tätigkeiten auch überträgt. Das ist bei Vorgesetzten, die nicht gern delegieren, oft der schwierigste Teil. Gehen Sie psychologisch geschickt an die Sache heran.
Sie fühlen sich bereit für den nächsten Schritt in Ihrer beruflichen Laufbahn und trauen sich verantwortungsvollere Aufgaben zu? Dann machen Sie sich daran, Ihren Chef zu überzeugen. Treffen Sie bei ihm den richtigen Ton – dann wird er Ihnen schneller mehr Kompetenzen übertragen.
Mit welchem Cheftyp haben Sie es zu tun?
Versuchen Sie herauszufinden, mit welchem Cheftyp Sie zusammenarbeiten:
- Der Kreative hat 1.000 Ideen, die er nicht alle umsetzt, entwickelt Visionen, hält sich eher nicht an Termine.
- Der Pragmatiker arbeitet praktikable Vorschläge gründlich aus, ist realistisch und pünktlich.
- Der Logiker legt Wert auf Zahlen und liebt Gerechtigkeit. Von ihm hören Sie eher selten ein Lob.
- Der Gefühlsbetonte hingegen lobt viel, legt Wert auf Harmonie und zeigt viel Verständnis.
- Der Planer entscheidet schnell und konsequent und will alles immer ganz genau wissen. Ein typisches Kennzeichen: sein stets aufgeräumter Schreibtisch.
- Der Spontane dagegen entscheidet ungern und revidiert seine Entscheidungen gegebenenfalls wieder. Auf seinem Schreibtisch türmt sich das Papier.
In Reinform kommen die Cheftypen natürlich nur sehr selten vor, aber meist ist es möglich, einen vorherrschenden Typen ausfindig zu machen.
So überzeugen Sie die einzelnen Cheftypen
Je nach Typ wird bei Ihrem Chef eine andere Argumentationsstrategie zum Erfolg führen.
- Den Kreativen überzeugen Sie, indem Sie ihm Ihre Ideen präsentieren und künftige Erfolge ausmalen, vermeiden Sie es aber, zu sehr ins Detail zu gehen. Argumentieren Sie, dass er so mehr Zeit für seine eigenen Ideen hat.
- Für den Pragmatiker bereiten Sie eine Liste mit den Schritten vor, mit denen Sie die künftige Aufgabe angehen wollen. Was planen Sie wann?
- Für den Logiker ist eine Statistik immer gut geeignet – was passierte im betreffenden Bereich in der Vergangenheit, wie werden sich voraussichtlich Ihre Aktionen auswirken? Definieren Sie ganz klar die Ziele Ihre Arbeit.
- Der Gefühlsbetonte wird es schätzen, wenn er sich mit einem bestimmten Thema nicht mehr belasten muss. Heben Sie hervor, wie sich die Stimmung unter der Belegschaft (positiv) durch Ihre Aktionen verändern wird.
- Für den Planer sollten Sie … richtig – einen Plan vorbereiten! Wie viele Stunden in der Woche brauchen Sie für die neue Aufgabe? Welche weiteren Ressourcen benötigen Sie? Bereiten Sie eine Entscheidungsvorlage vor.
- Dem Spontanen sollten Sie die vielen Optionen ausmalen, die die neue Konstellation ermöglicht. Oft reicht es bei diesem Cheftypen aus, sich das OK zu holen, dass Sie mit der neuen Aufgabe anfangen dürfen – legen Sie dann einfach los!