Sie möchten eine Zeit lang im Ausland arbeiten – oder einem Kollegen als Expat die Aus- und Einreise erleichtern? Die folgenden Tipps und Checklisten helfen Ihnen als Assistentin und Sekretärin bei den Vorbereitungen des beruflichen Auslandaufenthalts.
Wohin darf es gehen? Nach New York, Rio, Tokyo oder… Sicher haben auch Sie schon mal mit dem Gedanken an einen längeren Auslandsaufenthalt gespielt. Wenn Sie für einen Global Player arbeiten, kann dieser Traum schnell wahr werden.
Auswandern auf Zeit bringt Ihre Karriere in Schwung
Der größte Vorteil eines beruflichen Auslandsaufenthalts sind sicher die vielen unvergesslichen Eindrücke und Erfahrungen. Eine andere Kultur zu erleben, liefert Ihnen als Assistentin und Sekretärin nicht nur neues Know-how und eine völlig andere Perspektive auf Ihre Arbeitswelt. Sie kehren auch zurück mit dem Herz und dem Kopf voller frischer Eindrücke, Ideen und Lösungsansätze, von denen auch Chef und Kollegen enorm profitieren. Nicht umsonst empfinden Expats ihre Erlebnisse im Ausland noch viele Jahre später als Bereicherung für das ganze weitere Leben.
Übrigens, falls Sie sich fragen, was es mit dem Wort Expat auf sich hat: Der Begriff Expatriate, oder kurz Expat, setzt sich zusammen aus den lateinischen Begriffen ex ?aus, heraus? und patria ?Vaterland?. Er bezeichnet in der Wirtschaft einen Mitarbeiter, der von seinem international tätigen Arbeitgeber vorübergehend in eine ausländische Zweigstelle geschickt wird. Geht dieser Wunsch nicht vom Arbeitgeber, sondern von der Person selbst aus, spricht man von ?selbstinitiierter Expatriation?.
Diese Checkliste zeigt, ob sich der Auslandsaufenthalt für Sie wirklich lohnt
Der Gedanke hat sich festgesetzt, Sie wollen im Ausland arbeiten. Bevor Sie Ihre Koffer packen, sollten Sie die Rahmenbedingungen des Arbeitslebens im Ausland abklopfen. Damit es in der Ferne kein böses Erwachen gibt, klären Sie lieber gleich die folgenden Punkte:
- Welche Anforderungen stellt Ihr Arbeitgeber an Sie und Ihr Aufgabengebiet im Ausland (siehe auch die Checkliste Expat-Vertrag)?
- Welche Bedingungen stellen Finanzamt, Sozialversicherungen und Krankenversicherungen an Sie und Ihre Arbeit im Ausland?
- Welche Sprache, kulturellen Anforderungen und Verhaltensregeln gelten im Zielland?
- Wie ist das Aufenthalts- und Arbeitsrecht Ihres Ziellandes geregelt?
Wichtig: Wenn Sie mit Partner und gegebenenfalls Kindern ausreisen, dann kümmern Sie sich rechtzeitig um seine/ihre Arbeitserlaubnis und passende deutschsprachige Kindergärten, Schulen, Tagesunterbringungen etc.
Denn die Erfahrung zeigt: Wenn Auslandsentsendungen scheitern, dann nicht an den Problemen des Arbeitnehmers. Denn der ist ja tagsüber in einem professionellen Arbeitsumfeld beschäftigt. Schwierig wird es vor allem für den mit ausreisenden Partnern ohne Arbeitserlaubnis und/oder die Kinder, die sich in einer völlig neuen und fremdsprachigen Umgebung zurecht finden müssen ? vor allem, wenn Sie untertags arbeiten.
Die Checkliste für Ihren Expat-Vertrag
Ihr Chef ist einverstanden, Sie als Expat ins Ausland zu schicken? Dann beachten Sie in Ihrem Vertrag unbedingt die folgenden Punkte:
- Welche Art Vertrag soll es sein: Entsendungsvertrag oder Übertritt zur ausländischen Tochtergesellschaft?
- Wie sehen Ihre Arbeitsbedingungen aus? Klären Sie die genaue Aufgabenbeschreibung, Arbeitszeiten (welche Regeln gelten für Sonn- und Feiertage?) Weisungsbefugnisse und Berichtspflichten.
- Wie hoch ist Ihr Gehalt?
- Wie sehen mögliche Zusatzleistungen aus?
- Von wann (Datum) bis wann (Datum) erstreckt sich Ihre Entsendung?
- Wie wird die Besteuerung im Ausland geregelt?
- Sind Ihre Sozialversicherungen auch im Ausland gesichert?
- Sind eventuell Zusatzversicherungen nötig (zum Beispiel für Unfall, Haftpflicht, Krankheit)?
- Ist die Beendigung der Entsendung geregelt bzw. wie sehen vorzeitige Rückrufmöglichkeiten aus?
- Welche Folgen hat ein vorzeitiger Abbruch für Sie als Mitarbeiter? Gibt es eine Rückkehrgarantie?
Mit dieser Checkliste sind Sie fit für den Auslands-Einsatz
Nur noch wenige Wochen bis zur Ausreise? Dann laufen die Vorbereitungen auf vollen Touren. In der Regel hilft Ihr Chef bei der Wohnungssuche, dem Umzug und den Formalitäten. Möglicherweise müssen Sie sich zudem selbst um die folgenden Punkte kümmern:
- Visum und Arbeitserlaubnis
- ein international gültiger Führerschein
- ein Bankkonto im Zielland
- polizeiliche Abmeldung beim Ordnungsamt
- ärztliche Untersuchungen und Impfungen
- Anmeldung der Kinder in einem deutschen Kindergarten bzw. einer deutschen Schule vor Ort
- Training der Landessprache und interkulturellen Besonderheiten des Landes (für Sie und gegebenenfalls Ihre Familie)
Und vergessen Sie nicht, alle wichtigen Dokumente (wie Ihre Zeugnisse) in der Landessprache anfertigen zu lassen.