Guttenberg, Koch-Mehrin, Schavan – immer wieder lesen Sie von Politikern, die über ihren Doktortitel stolpern. Im Berufsalltag haben Sie in der Regel ein ganz anderes Problem mit Frau Doktor oder Herrn Magister: Wie sprechen Sie sie korrekt an, wenn Sie direkt mit ihnen zu tun haben?
Um Ihren Korrespondenz- bzw. Gesprächspartner richtig anzusprechen, müssen Sie natürlich erst einmal wissen, dass Sie einen Titelträger vor sich haben. Einen ersten Hinweis darauf bekommen Sie über die Visitenkarte – hier ist in der Regel der akademische Grad mit angegeben.
Nur Professor und Doktor werden genannt
In Deutschland werden nur der akademische Grad Doktor und die Amtsbezeichnung Professor auch in der Anrede verwendet. Andere Grade wie etwa ein Diplom oder ein Master stehen zwar in der Anschrift, nicht aber in der Anrede. Dies ist übrigens bei unseren österreichischen Nachbarn anders, hier werden alle akademischen Grade auch in der Anrede eingesetzt: “Herr Magister Schmidt” und “Frau Dipl.-Ing. Sommer” sind absolut üblich. Überall gilt mittlerweile, dass der Titel des Mannes nicht auf die Frau übertragen wird – Frauen werden heute mit ihrem eigenen Titel angesprochen. Die Fachrichtung, in der der Grad erworben wurde, kommt übrigens in der Anrede nicht vor, in der Anschrift können Sie sie erwähnen (z. B. “Dr. med.”).
Mehrere akademische Grade
Wenn jemand mehrere akademische Grade bzw. Amtsbezeichnungen trägt, nennen Sie immer den höchsten. Schreiben oder sagen Sie also nicht “Herr Professor Doktor”, sondern nur “Herr Professor”. Ein Professor wird immer als solcher angesprochen, auch dann, wenn ihm die Bezeichnung ehrenhalber (zu sehen am Zusatz “h. c.”) zuerkannt wurde.