Business-Knigge? Sind Etiketteregeln in Zeiten flexibler Unternehmensstrukturen und flacher Hierarchien nicht ein alter Hut? Ganz und gar nicht! Wenn Sie Ihre guten Manieren pflegen, liegen Sie voll im Trend. Im Privaten legen immer mehr Menschen wieder Wert auf gutes Benehmen, und im beruflichen Kontext ist es nie aus der Mode gekommen. Gerade neue Gepflogenheiten im persönlichen Umgang wie das Du mit dem Chef oder auch moderne Kommunikationsmittel wie das Smartphone stellen unsere Vorstellungen von respektvollem Verhalten im Alltag immer wieder auf die Probe. Und die Globalisierung von Wirtschaftskontakten sorgt dafür, dass interkulturelle Kompetenz im Beruf gefragter ist denn je.
Außerdem: Auch Umgangsformen sind Moden unterworfen und ändern sich immer wieder. Viele No-gos, die anno dazumal Adolph Freiherr Knigge formulierte, gelten heute nicht mehr, und Verhaltensweisen, die früher selbstverständlich waren, werden inzwischen als verstaubt oder sogar unhöflich angesehen. Beispiele gefällig? Vielleicht haben Sie als Kind noch die eiserne Tischregel gelernt, dass Sie Kartoffeln nicht mit dem Messer schneiden sollen – können Sie heute vergessen. Und es ist noch gar nicht so lange her, dass man auf ein herzhaftes „Hatschi“ ein freundliches „Gesundheit!“ zu hören bekam. Heute ist solche Anteilnahme unerwünscht, als höflicher gilt, den Nieser zu ignorieren.
Sekretaria bringt Sie auf den neuesten Stand in Sachen Benimm im Geschäftsleben. Aber wir haben noch mehr Praxiswissen für Sie: In der Rubrik Soft Skills lesen Sie, welche weiteren persönlichen Kompetenzen Sie beruflich voranbringen.
Übrigens: Der Dresscode im Arbeitsleben ist ein ganz eigenes, wichtiges Thema. Deshalb finden Sie auf sekretaria alles dazu in einer eigenen Rubrik Dresscode.
Fettnäpfchen im Büroalltag
Viele Benimmfallen lauern da, wo wir sie am wenigsten erwarten: in den ganz alltäglichen Standardsituationen des Berufslebens. In welcher Reihenfolge begrüßen Sie bei einem Meeting die Mitarbeiter eines Geschäftspartners? Sollte Ihr Chef einer Kollegin am Fahrstuhl den Vortritt lassen oder geht er zuerst hinein? Wen stellen Sie zuerst vor, wenn Sie Ihren Partner zu einem Essen mit Ihrem Vorgesetzten mitbringen? In solchen Momenten gilt es, spontan – und spontan richtig – zu reagieren, um nicht in peinliche Situationen zu geraten. Wenn Sie die Etikette für den persönlichen Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und Geschäftspartnern beherrschen, kommen Sie nicht ins Straucheln, sondern treten in jeder Situation souverän und professionell auf.
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Eine Frage des Respekts: Höflichkeit im Gespräch
Die Gäste Ihres Firmenevents sind begrüßt, jetzt kann der entspannte Teil der Begegnung beginnen. Aber Vorsicht, auch für den vermeintlich unbefangenen Smalltalk gibt es gewisse Regeln. Politik und Geld beispielsweise sind als Themen für eine entspannte Unterhaltung im beruflichen Rahmen tabu. Lockern Sie die Stimmung lieber mit einem witzigen Spruch auf – aber lassen Sie sich nicht zu sarkastischen Bemerkungen hinreißen.
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Immer wieder gibt es Zeitgenossen, die im Gespräch grundlegende Höflichkeitsregeln missachten. Das Gegenüber ausreden zu lassen und ihm nicht ins Wort zu fallen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Und wer im Gespräch keinen Augenkontakt hält, signalisiert Desinteresse am Gesprächspartner. Nicht selten ist ein Smartphone im Spiel, wenn Ihre Mitmenschen ihre gute Kinderstube vergessen. Sicher kennen Sie Kollegen, die ständig auf ihr Handydisplay schauen müssen, um ja keine Neuigkeit zu verpassen. Schon in einer privaten Unterhaltung ist das störend und unhöflich – im beruflichen Kontext, etwa in Meetings ist es ganz und gar unangemessen.
Business-Knigge-Regeln international
Besuch vom potenziellen Geschäftspartner aus China! Da wollen alle im Unternehmen einen guten Eindruck machen. Ihr Chef setzt ein strahlendes Lächeln auf, begrüßt jeden der asiatischen Gäste mit einem verbindlichen, festen Händedruck – und erntet betretene Blicke. Hätte er sich vorher bloß mit den Umgangsformen im Reich der Mitte beschäftigt! In Asien begrüßt man sich üblicherweise mit einer Verbeugung. Geschäftskontakte mit anderen Kulturen erfordern besonderes Fingerspitzengefühl, Kenntnisse der wichtigsten Gepflogenheiten eines Landes sind Voraussetzung für einen professionellen und erfolgreichen Austausch. Denn vieles, was in Deutschland als Grundregel für gutes Benehmen gilt, ist in anderen Ländern unüblich oder sogar verpönt. Ihr Unternehmen expandiert ins Ausland und Sie haben viel mit internationalen Gästen zu tun? Dann zahlt sich kulturelle Kompetenz für Sie und Ihre Firma aus.
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Zu Tisch! Aber bitte mit Anstand und Stil!
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Gabel links, Messer rechts, nicht schmatzen, nicht mit vollem Mund reden – diese Grundregeln für gute Manieren beim Essen haben Sie schon als Kind gelernt. Doch je älter wir werden, umso ausgefeilter und komplizierter werden die Tischregeln. Nicht ohne Grund nimmt das Thema in Ratgebern und Benimmseminaren großen Raum ein. Wenn bei der Firmenfeier das komplette Gedeck auf dem Tisch steht, mit Teller, Brotteller, Besteck für Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise sowie gleich mehreren Gläsern, kann man schon mal ins Grübeln geraten: In welches Glas kommt denn nun das Wasser? Und welche Gabel ist die richtige für Ihr Hauptgericht? Keine Sorge, das ist kein Geheimwissen, solche Regeln können Sie sich schnell aneignen!