Voll krass drauf, diese jungen Kollegen

Generation Z - wie gehe ich mit den jungen Kollegen am besten um?

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Die ganz jungen Kollegen, die Anfang bis Mitte 20 sind, sind eine neue Generation. Sie sind selbstbewusst und ständig online. Und damit können sie Kollegen jenseits der 35 durchaus irritieren. Auf diese Eigenheiten bei den jungen Kollegen sollten Sie sich einstellen.

Das hätte es früher nicht gegeben!

19 Jahre ist der frischgebackene Azubi alt. Als er von der Möglichkeit eines Erasmus-Auslandsaufenthalts während der Ausbildung hört, winkt er ab. Irland, Spanien, Island? „Da war ich schon und zum Arbeiten will ich da nicht hin. Was soll ich allein abends und am Wochenende machen?“ Echt jetzt, so jung und keine Lust auf Ausland?

Verwachsen mit dem Smartphone

Wahrscheinlich sind sie lieber in virtuellen Welten unterwegs, die jungen Kollegen. Jedenfalls scheinen sie mit ihrem Smartphone verwachsen zu sein. Wenn es nicht in der Hosentasche steckt, liegt es auf dem Schreibtisch, damit sie gefühlt minütlich die Nachrichten checken oder eine WhatsApp schreiben können. Eine ganze Stunde konzentriertes Arbeiten ohne Smartphone-Check? Undenkbar!

Selbstbewusst legen die jungen Kollegen Ihren Standpunkt dar

Und woher haben die nur dieses Selbstbewusstsein? Die neue Praktikantin schickt Ihnen eine dreiseitige Prozessanleitung. Auf Ihre Bemerkung „Oh, das sieht aber komplex aus, da muss ich mich erst einmal reinarbeiten“, kann es schon vorkommen, dass Sie eine fröhlich-frische Antwort bekommen: „Ja, Probieren geht über Studieren!“ Wie bitte?

Titelbild sekretaria-Magazin Dezember-Ausgabe 2024Dieser Artikel stammt aus dem sekretaria-Magazin. Wollen Sie mehr über die neuesten Trends im Office erfahren? Dann fordern Sie jetzt Ihr kostenloses Probeexemplar an!

Ticken die noch richtig?

Nun ja, die Vertreter der „Generation Z“, wie die ab den späten Neunzigern Geborenen genannt werden, ticken eindeutig anders.

Smartphone als Teil der Persönlichkeit

Kein Wunder: Die heutigen „Twens“ sind die erste Generation, die sich nicht an eine Zeit ohne Smartphone erinnern kann. Als Smartphones, Messenger-Dienste, Social Media und Cloud Computing aufkamen, war die Vorgänger-Generation Y (geboren etwa zwischen 1980 und 1998) fasziniert, die Älteren der Generation X (geboren zwischen 1960 und 1979) zunächst befremdet, bevor sie sich damit anfreundeten. Für die Generation Z ist das alles gar kein Thema. Für sie ist das Smartphone weder Werkzeug noch Accessoire, sondern ein Teil ihres Körpers und ihrer Persönlichkeit.

Zum Mitreden erzogen

Den Eltern dieser Generation war es wichtig, ihre Kinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu erziehen. Wer schon als Kind überall mitreden und mitentscheiden durfte, nimmt diese selbstbewusste Haltung auch mit ins Berufsleben. Und wer als Kind schon die ganze Welt bereist hat, ist nicht mehr so heiß auf Auslandsaufenthalte.

Arbeit ist Arbeit, Freizeit ist Freizeit

Was Führungskräfte an den jungen Leuten oft schockiert, ist die pragmatische Einstellung, mit der sie zur Arbeit gehen: Sie wollen arbeiten, sich dabei verwirklichen und etwas leisten, das sie sinnvoll finden. Das schon. Aber bitte mit klaren Regeln, genauer Zeiterfassung und strikter Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Abends noch einmal ins Büro kommen? Im Urlaub vom Betrieb angerufen werden? Am Wochenende E-Mails beantworten? Nicht mit der Generation Z! Die Mischung von Beruflichem und Privatem ist für sie keine Verheißung, sondern ein Kündigungsgrund. Genau wie zu wenig Mitsprache oder Anerkennung. Die jungen Leute wissen, dass sie wenige und damit auf dem Arbeitsmarkt begehrt sind. Außerdem sind sie es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen und viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Das schmälert ihre Bereitschaft, sich anzupassen und einzufügen.

Und wie gehen Sie als erfahrene Kollegin damit um?

Am besten mit Gelassenheit. Die ganz Jungen sind anders aufgewachsen und haben eine andere Weltsicht. Das ist normal. Sie werden noch einiges lernen müssen und irgendwann auch feststellen, dass sich nicht alles um sie dreht. Und was ihre Einstellung zur Trennung von Arbeit und Freizeit angeht? Ganz ehrlich: Da können wir uns von ihnen durchaus etwas abschauen.

Die Autorin Barbara Kettl-Römer ist Autorin mehrerer Ratgeber, darunter „Kundenorientierte Korrespondenz. Zeitgemäß, stimmig und rechtlich einwandfrei schreiben“ sowie „Wege zum Kunden. Akquise für Existenzgründer, Freelancer und Kleinunternehmer“, beide Linde International.
www.kettl-roemer.de