Hallo liebe Kolleginnen,
„da war doch noch etwas, oder?“ Ich gebe es zu: Manchmal lässt mich mein Gedächtnis im Stich. Gerade wenn es hektisch wird, wenn alle um mich herumwuseln und jeder etwas von mir will, bekomme ich schnell das Gefühl, dass da eine wichtige Sache in Vergessenheit geraten ist, dass mir ein heftiger Fehler unterlaufen ist. Habe ich die Flugtickets auch ganz sicher in die Unterlagen für meinen Chef gesteckt? Und ist das Taxi für die richtige Uhrzeit bestellt? Solche für mich doch sehr untypischen Attacken von Unsicherheit und Panik sind bei mir ein Stressmerkmal. Ist der Stress vorbei und kann ich in Ruhe auf die Situation schauen, stelle ich in der Regel fest: „Doch, ich habe an alles gedacht. Alles gut!“
Um diese Schreckmomente des „Ich habe etwas vergessen“ möglichst zu vermeiden, nutze ich verschiedene Tricks und Werkzeuge. Wichtig ist vor allem meine Checkliste. Habe ich einen Haken hinter dem Eintrag „Taxi für 14 Uhr bestellen“ gesetzt, kann ich sicher sein, dass das auch passiert ist. Voraussetzung ist natürlich, dass ich meine Checklisten intensiv nutze und pflege, damit sich sowohl der detaillierte Eintrag als auch die Erledigung der Aufgabe darin wiederfinden.
Mindestens ebenso wichtig ist aber Achtsamkeit. Die ist ja ein wenig zum Modebegriff geworden, besagt aber für mich etwas ganz Zeitloses, nämlich das bewusste, konzentrierte Ausführen von Tätigkeiten. Wenn ich mich darauf konzentriere, meinem Chef alle Unterlagen für die Reise zusammenzustellen, und ich mich dadurch gleichzeitig selbst ein wenig kontrolliere, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich mich auch unter Stress an diese Handlung erinnere. Dann brauche ich gar nicht mehr auf die Checkliste zu schauen. Dann weiß ich einfach, dass ich alles erledigt habe.
Damit sind solche kleinen Panikattacken im Alltag für mich eher ein Hinweis, mal wieder etwas aus dem Trubel zurückzutreten und durchzuatmen. Zu mir selbst zu finden, also mit mir selbst achtsam umzugehen. Denn wenn mir das nicht gelingt, wenn ich hektisch und unachtsam mit mir selbst umgehe, wie soll ich dann achtsam meine Aufgaben erledigen? Ich verordne mir also sozusagen eine Portion innere Ruhe. In solchen Momenten ernte ich dann oft erstaunte Blicke von meinen Kollegen: „Wie kannst du in all dem Chaos so gelassen bleiben?“ Dann lächle ich nur. Es muss ja niemand wissen, dass ich innerlich eben gerade noch sehr wenig gelassen war.
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Die Themen der November-Ausgabe:
- Die Sekretärin als Geheimnisträgerin – Vertraulichkeit im Unternehmen sicherstellen
- Techniken zur Verschlüsselung
- Online-Reputationsmanagement – Wenn der gute Ruf Ihres Unternehmens auf dem Spiel steht
- Die Datenschutz- Grundverordnung kommt
- Kriminalität im Unternehmen