Hallo liebe Kolleginnen,
nun entscheide dich mal!“ Kennen Sie diesen Spruch aus Ihrer Kindheit? Egal ob ich vor dem verlockenden Spielzeug oder vor dem Kleiderschrank stand: Ich konnte mich nie entscheiden. Denn mich für eine Sache zu entscheiden, hieß gleichzeitig immer, alles andere auszuschließen. Wie furchtbar! Als Sechsjährige hat mich das oft ganz schön überfordert.
Das ist jetzt zum Glück anders. Heute gehe ich an Entscheidungen viel pragmatischer heran als früher: Ich weiß, dass an der Frage, ob ich einen Rock oder eine Hose anziehe, nicht die Welt zerbrechen wird (erklären Sie das einmal einer Sechsjährigen). Und bei den meisten Fragen weiß ich sicher, was ich will und was nicht. Der wichtigste Grund, mich selbst zu entscheiden, aber ist, dass ich selbst über mein Leben bestimmen will. Wenn ich andere darüber entscheiden lasse, gebe ich ihnen Macht über mich. Will ich das? Eher nein! Je bedeutender die Entscheidung ist, desto wichtiger ist es, dass ich sie selbst treffe, entschlossen und selbstbewusst. Die Gefahr, dass ich mich falsch entscheide, besteht. Aber ich bin bereit, das Risiko einzugehen. Lieber mache ich eigene Fehler, als die Fehlentscheidungen anderer auszubaden.
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Das gilt auch im Job. Natürlich gibt mir mein Chef Aufgaben vor, aber wie und wann ich meine Arbeit erledige, ist – sofern das Ergebnis stimmt – allein meine Sache. Meinen eigenen Entscheidungsfreiraum nutze und verteidige ich. Und der ist häufig größer, als es zunächst scheint. Schließlich sind wir in den Vorzimmern unserer Chefs und Chefinnen die Organisatorinnen von Meetings und der Dokumentenverwaltung, von Terminkalendern und Geschäftsreisen. Oft legen wir fest, wo es langgeht. Mein Tipp: Werden Sie sich Ihres Entscheidungsfreiraums bewusst und sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten ab, welche Entscheidungen Sie ohne Rücksprache treffen können und bei welchen Sie sich erst absprechen müssen. Sie werden sehen, dass viele Chefs Entscheidungen sehr gern abgeben.
Ihre Roswitha