Ein Mitarbeiter, der ständig zu spät ins Meeting kommt, dreckige Tassen in der Büroküche, kein Papier mehr im Kopierer, fehlerhafte Berechnungen eines Kollegen, fehlende wichtige Informationen. Anlässe für Konflikte gibt es viele am Arbeitsplatz. Konfliktträchtige Situationen können am besten mit konstruktiver Kritik entschärft werden, damit handfeste Streitigkeiten gar nicht erst entstehen können.
Konstruktive Kritik bedeutet grundsätzlich eine Verbesserung der Situation und schafft Platz für brauchbare Lösungen. Und sie nützt allen Beteiligten, macht sie zufriedener und leistungsbereiter, weil sie danach meistens wissen, wie sie es besser machen können.
Positiv formulieren
Wer seine Kritik erfolgreich platzieren möchte, sollte nicht gleich „mit der Tür ins Haus fallen“ sondern das Gespräch mit etwas Positivem beginnen und beenden, um eine gute Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Wichtig ist es auch, unter vier Augen mit dem Kritisierten zu sprechen und nicht vor versammelter Mannschaft seinem Ärger Luft zu machen. Verallgemeinernde Einschätzungen wie „jeder sagt“, „immer“, „nie“ oder „man könnte meinen, dass…“ sollten ebenfalls vermieden werden. Da Kritik in den meisten Fällen rein subjektiv ist, sollte sie auch so formuliert werden, wie beispielsweise „meiner Meinung nach“, „ich finde“, „ich habe bemerkt“, oder „ich habe das Gefühl“. Das macht die Beanstandung gleich annehmbarer und der Gegenüber muss nicht gleich in die Rechtfertigung gehen.
Ein Beispiel für konstruktive Kritik im Falle einer falschen Berechnung eines Kollegen könnte sein:
„Ich weiß, dass Sie momentan wirklich viel zu tun haben und bin beeindruckt, wie Sie das alles unter einen Hut bekommen. Doch durch die teils fehlerhafte Berechnung und das anschließende Korrigieren habe ich leider wesentlich mehr Arbeit im Nachhinein zu bewältigen. Wie wäre es, wenn Sie sich im Vorfeld mehr Zeit für die Berechnungen nehmen oder diese noch einmal von einem anderen Kollegen gegenchecken lassen? Das wäre für uns beide eine effektivere Arbeitsweise und damit ein besseres Resultat für den Chef.”
Sollte eine unsachliche Rechtfertigung des Kritisierten folgen, ist es wichtig, immer auf sachlicher Ebene zu kommunizieren, sodass gemeinsam eine Lösung für das Problem schnell gefunden werden kann.
Welche Erfahrungen habt ihr im Umgang mit konstruktiver Kritik gemacht? Wie entschärft ihr ärgerliche Situationen im Office-Alltag?
Ich freue mich auf eure Tipps und wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart!
Eure Tanja