Unfreiwilliges Nichtstun empfinden viele Menschen – gerade im Zeitalter von Social Media – als öde und quälend. Dabei hat eine jüngste Studie nun herausgefunden, dass Langweile durchaus einen Sinn hat. Denn wer sich aus dem stressigen Alltag ab und an mal wegträumt, wird am Ende kreativer und produktiver.
Leider gilt das erzwungene Nichtstun in unserer modernen Welt als Grundübel. Denn wer sich einfach nur langweilt, tut nichts Sinnvolles, verplempert seine wertvolle Zeit und ist einfach unproduktiv. “Ist das Leben nicht hundert Mal zu kurz, sich in ihm zu langweilen?”, fragte schon einst Friedrich Nietzsche. Ebenso wie ihm ist den meisten Menschen die Vorstellung von Langeweile ein wahrer Graus.
Bedeutende Entdeckungen der Wissenschaft
Im alten Rom jedoch wurde der Müßiggang keineswegs als verlorene Zeit angesehen, sondern genoss einen höheren Stellenwert als die Arbeit, die als Nicht-Muße abgewertet wurde. Auch bei den alten Griechen stand das Nichtstun hoch im Kurs.
Eine der bekanntesten Anekdoten der Geschichte erzählt, dass Isaac Newton im Garten seines Elternhauses sinnierend unter einmal Apfelbaum saß und sich fragte, warum der Apfel eigentlich senkrecht zu Boden fällt und nicht seitwärts? Er legt damit den Grundstein für seine Gravitationstheorie. Wäre Newton diese Idee auch gekommen, wenn er nicht unter einem Apfelbaum gedöst und taggeträumt hätte?
Es gibt viele andere Beispiele für wichtige Entdeckungen, die in einer Phase der Langeweile oder Unterforderung entstanden sind. Forscher gehen davon aus, dass dahinter das sogenannte „Tagträumer-Gehirn“ steckt. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Hirnarealen, das gerade beim Nichtstun aktiv wird und reizunabhängiges Denken erst ermöglicht. Wer sich also gelegentlich vom stressigen Berufsalltag wegträumt, dem fällt es auf einmal leichter, um die Ecke zu denken und Probleme zu lösen. Allerdings muss man es schaffen, nicht in jeder freien Minute der digitalen Welt zum Opfer zu fallen und Raum für Tatenlosigkeit zuzulassen.
So zeigt sich, dass Langeweile sehr viel mehr kann, als uns in den medialen Wahnsinn zu treiben (Quelle: n-tv.de).
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Tagträumen und Kreativsein!
Eure Tanja
Tanja Bögner ist diplomierte fremdsprachliche Management-Assistentin, Vorstandsassistentin, Trainerin für Themen rund ums Office-Management, Personal & Business Coach, Fachbuchautorin und seit über 30 Jahren im internationalen Assistenzbereich bei namhaften Wirtschaftsunternehmen tätig. Sie ist Herausgeberin des sekretaria-Magazins und gibt auf sekretaria.de Praxistipps aus ihrem Büro-Alltag. Weitere Infos unter: tanjaboegner.de