Seit Corona uns im Griff hat, ist nichts mehr so wie es vorher war. Viele arbeiten im Homeoffice, die Büros sind leer und wir können uns nicht mehr mal eben persönlich austauschen. Auch viele Assistenzkräfte, denen das vorher verwehrt wurde, arbeiten jetzt von zu Hause aus – und sowohl Chef als auch Assistenz entdecken die Vorteile dieser Arbeitsweise.
Stärker durch Netzwerken
Netzwerken war immer schon wichtig. Sich zusammenschließen, um gemeinsam etwas zu erreichen und weiterzukommen, Kräfte zu bündeln und Synergien zu bilden war schon immer sinnvoll und konstruktiv. Aber gerade in der momentanen Zeit ist es so wertvoll wie noch nie zuvor. Jetzt sind wir Assistenzkräfte und unsere Skills gefragt. Der Chef und das Team sind nicht im Büro, sondern treffen sich virtuell in Telefon- oder Videokonferenzen. Da ist es unabdingbar, dass wir alle Termine und To-Dos im Blick haben, Informationen bereithalten, Dokumente griffbereit haben und Ansprechpartner zusammenführen – also alles up-to-date halten, damit alle auf dem aktuellsten Stand sind.
Netzwerke sind wichtig im Beruf
Und hier zeigt sich die enorme Bedeutung von Assistenz-Netzwerken: sei es intern mit Kolleg*Innnen aus anderen Abteilungen, mit denen wir wichtige fachliche und organisatorische News austauschen. Oder im Kontakt mit Externen, um zu erfahren, wie in anderen Unternehmen gearbeitet wird und dadurch wertvolle Tipps und Anregungen für unser eigenes Team bekommen. Ebenfalls eine gute Idee: Momentan werden auf vielen Plattformen kostenlose Online-Meetings und Webinare angeboten, wie z. B. „Arbeiten im Homeoffice“, „Homeoffice und Teamarbeit“, „Online-Meetings organisieren“ und Referent*Innen bieten „Online-Talks“ an, in denen man Fragen zu verschiedenen Themen stellen und sich austauschen kann. Diese Veranstaltungen dauern in der Regel 45 min bis maximal 2 Stunden und der Erfahrungsgewinn ist jede Minute wert, denn man erhält nicht nur einen fachlichen Input, sondern erweitert mit der Teilnahme automatisch sein Netzwerk.
Keine Technik ohne das Menschliche
Aber die beste Technik taugt nichts, wenn das Menschliche fehlt. Zoom, Office Teams, WeEx und sonstige Konferenztechniken bieten uns ungeahnte und wertvolle Möglichkeiten in Zeiten der Isolation miteinander zu kommunizieren, aber es sind die Menschen, die alles zusammenhalten, und der persönliche Austausch, der das Miteinander ausmacht und eine wertschätzende und produktive Arbeit gewährleistet. Darum sind wir als Assistenzkräfte gefragt, damit die virtuelle Kommunikation reibungslos funktioniert – denn wir sind empathisch, können uns schnell auf Veränderungen einstellen und wer, wenn nicht wir, weiß, wo es hakt und wo wir unterstützen können? Wir bemerken die feinen Untertöne bei Kolleg*Innen, die vielleicht Probleme mit der sozialen Isolation haben oder noch mit der Technik zu kämpfen haben, wenn die IT nicht in der Nähe ist.
Die Situation ist für uns alle eine Herausforderung, aber ein positives Ergebnis ist, dass viele Führungskräfte erkannt haben, dass ihre Assistenzkräfte von zu Hause aus genauso verlässlich, engagiert, organisiert und gut ihre Arbeit erledigen. Es wäre wünschenswert, wenn diese Möglichkeiten auch zukünftig genutzt werden und auch die Assistenzkräfte diese Chance nutzen, um neue Potentiale zu entdecken. Gemeinsam schaffen wir!
Die Autorin Susanne Winkler wurde 1967 am Niederrhein geboren und lebt heute mit ihrer Familie und zwei Katzen im Rhein-Sieg-Kreis. Nach ihrem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Bürogehilfin bei einem großen Düsseldorfer Unternehmen und arbeitet seitdem im Office- und Assistenzbereich. Sie hat schon in der Schule gerne geschrieben und hat über ihre berufliche Netzwerkarbeit bereits Artikel veröffentlicht.