Ihr Chef ist skeptisch, ob es sich lohnt, wenn Sie eine Weiterbildung machen? Nicht aufgeben, Sie brauchen nur die richtigen Argumente! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Vorgesetzten davon überzeugen, dass Ihre Fortbildung nicht nur Ihre eigene Karriere, sondern auch das Unternehmen voranbringt.
Oft reicht es nicht, im Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten die guten Gründe aufzuzählen, die für eine berufliche Weiterbildung sprechen. Sie sollten auch auf eventuelle Bedenken vorbereitet sein und sie mit durchdachten Argumenten entkräften. Wir haben die häufigsten Einwände von Führungskräften zusammengestellt und verraten Ihnen, wie Sie souverän darauf reagieren. Sachlich und rhetorisch gut vorbereitet, haben Sie gute Chancen, dass Ihr Chef bzw. Ihre Chefin Ihre wohlverdiente Weiterbildung genehmigt.
Sie sind noch gar nicht so weit, dass ein persönliches Gespräch ansteht, sondern müssen erst mal einen Antrag auf eine berufliche Weiterbildung stellen? Auch dann ist es hilfreich, sich frühzeitig mit möglichen Bedenken der Geschäftsleitung auseinanderzusetzen. Lernen Sie die typischen Einwände von Arbeitgebern kennen – welche davon könnte Ihre Chefin bzw. Ihr Chef vorbringen? Es kann sinnvoll sein, darauf einzugehen, wenn Sie die Begründung für Ihre Weiterbildung schreiben.
1. Wenn die Geschäftsleitung die Kosten der Weiterbildung scheut
Mal ehrlich: Managerinnen und Manager haben wirklich keinen leichten Job. Sie müssen dafür sorgen, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibt, die Mitarbeiter motivieren – und stehen bei alldem ständig unter dem Druck, Kosten möglichst gering zu halten. Kein Wunder, dass berufliche Weiterbildung häufig an der Frage der Bezahlung scheitert. „Das können wir uns dieses Jahr nicht leisten“ oder „Die Weiterbildung ist zu teuer“ sind typische Einwände von Arbeitgebern gegen eine Kostenübernahme.
So entkräften Sie finanzielle Bedenken
Wenn Ihr Chef die Kostenübernahme für die Weiterbildung scheut, versuchen Sie, ihn mit der folgenden Argumentation zu überzeugen:
„Stimmen Sie einer Weiterbildung grundsätzlich zu? Was dürfte diese denn kosten? Zugegeben, der Preis dieser Weiterbildung ist höher als die von Ihnen genannte Summe. Doch die Ausgaben für meine Fortbildung amortisieren sich schnell, denn
- mit dem neu erworbenen Wissen und neuen Qualifikationen werde ich noch effizienter arbeiten.
- ich bringe neue Impulse und neue Techniken zur professionellen Chefentlastung mit.
Zudem können wir gemeinsam wählen, welche Seminare oder Workshops ich belege. Die Kosten für die Weiterbildung können Sie steuerlich geltend machen.“
2. Liefern Sie gute Gründe für Ihre Weiterbildung
Eine besonders harte Nuss sind Vorgesetzte, die dem Thema Fortbildung für die Assistenz grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. „Warum brauchen Sie eine Weiterbildung?“, könnte dann ein Einwand lauten. Wichtig ist, dass Sie nicht nur allgemeine Vorteile beruflicher Weiterbildung nennen, sondern in Ihrer Begründung auf die speziellen Gegebenheiten und den Bedarf in Ihrem Unternehmen eingehen.
So überzeugen Sie Weiterbildungsskeptiker
Mit diesen Argumenten können Sie einem Weiterbildungsskeptiker den Wind aus den Segeln nehmen:
„Ich möchte mich weiterentwickeln und Neues lernen. Ich möchte noch effizienter und professioneller arbeiten. Davon sollen vor allem Sie und natürlich auch unser Team und ich selbst profitieren. Es gibt zum Beispiel neue Techniken für [Ihren Aufgabenbereich einsetzen], die mich interessieren.
Sie kennen bestimmt auch die Studien zum Engagement von Mitarbeitern, zum Beispiel die Gallup-Studie. Sie nennt viele gute Gründe, warum es sich lohnt, Mitarbeiter durch Weiterbildung ans Unternehmen zu binden:
- Mitarbeiter, die sich dem Unternehmen verbunden fühlen, machen 45 Prozent mehr Verbesserungsvorschläge.
- Kreative Mitarbeit führt in 89 Prozent der Fälle zu mehr Umsatz.
- Zufriedene Mitarbeiter fehlen durchschnittlich 3,5 Tage weniger im Jahr.“
3. Treffen Sie Vorsorge für Ihre Abwesenheit
„Ich kann nicht auf Sie verzichten.“ Auch wenn dieser Einwand für Sie als Assistenz sehr schmeichelhaft ist – lassen Sie sich dadurch nicht von Ihrem Wunsch nach einer beruflichen Weiterbildung abbringen! Dahinter steckt die Sorge, dass die Abläufe im Unternehmen gestört werden, wenn Sie wegen der Fortbildung nicht am Arbeitsplatz sind. Die können Sie Ihrem Chef bzw. Ihrer Chefin leicht nehmen.
So zeigen Sie, dass die Arbeit auch ohne Sie weiterläuft
Falls Sie eine Vertretung haben, können Sie mit diesem Argument punkten:
„Ich sorge für einen reibungslosen Ablauf während meiner Abwesenheit und arbeite meine Vertretung gut ein. Stimmen Sie in diesem Fall der Weiterbildung zu?“
Haben Sie keine Vertretung, könnte Ihre Argumentation so aussehen:
„Die gleiche Herausforderung lösen wir ja auch, wenn ich krank werde oder im Urlaub bin. Ich bin nicht länger als drei Tage weg. Für diese Zeit bereite ich Ihnen alles vor.“
Fortbildung ohne Abwesenheit: Online-Lernen am Arbeitsplatz
Sie stärken Ihre Verhandlungsposition zusätzlich, wenn Sie die Ausfallzeit durch Ihre Weiterbildung auf ein Minimum reduzieren. Digitales Lernen macht’s möglich! Online-Kurse finden oft zu festen Abendterminen statt und lassen sich leicht in Ihren Arbeitstag integrieren. Da Sie direkt von Ihrem Schreibtisch aus teilnehmen können, geht keine Zeit für die An- und Abfahrt verloren – und Ihr Unternehmen spart auch noch die Reisekosten.
4. Zeigen Sie Ihre Loyalität
Es wäre für Ihren Chef enorm ärgerlich, wenn Sie Ihre Fortbildung als Sprungbrett für Ihre Karriere in einem anderen Unternehmen nutzen würden. Folgender Einwand ist daher durchaus verständlich: „Ich bezahle eine teure Weiterbildung und Sie wechseln dann den Arbeitgeber.“ In Ihrer Argumentation sollten Sie dem Vorgesetzten Ihre Loyalität versichern – und weitere Gründe nennen, die seine Bedenken entkräften.
So überzeugen Sie Ihren Chef von Ihrer Loyalität
Auf den Einwand, Sie könnten nach der Weiterbildung den Arbeitgeber wechseln, reagieren Sie mit diesem Argument:
„Nein, das plane ich nicht, denn ich schätze meinen Arbeitsplatz und Sie als Vorgesetzten. Gerade deswegen möchte ich diese Weiterbildung machen: um in meinem Aufgabenbereich auf dem neuesten Stand zu sein und Sie und die Kollegen noch besser zu unterstützen.“
Bleibt Ihr Chef kritisch, schlagen Sie eine vertragliche Regelung vor. Ein übliches Modell ist die Verpflichtung, sich im Gegenzug für die Kostenübernahme für weitere ein bis drei Jahre (je nach Kosten der Weiterbildung) ans Unternehmen zu binden.
5. Tragen Sie Ihren Teil zur Weiterbildung bei
Ihre Arbeitszeit ist für das Unternehmen sehr wertvoll. Deshalb stellt sich Ihre Vorgesetzte möglicherweise auf den Standpunkt, dass Weiterbildung nach Feierabend stattfinden sollte: „Wenn Sie etwas Neues lernen wollen, tun Sie das doch in Ihrer Freizeit.“ Diesem Einwand können Sie effektiv begegnen, indem Sie Ihr Entgegenkommen signalisieren.
So zeigen Sie Ihr Engagement
Vorgesetzte schätzen Ihr zusätzliches Engagement. Zeigen Sie deshalb Ihrer Chefin, wie Sie sich über die Fortbildung hinaus engagieren wollen. Ein gutes Argument ist es zum Beispiel, wenn Sie neue Softwarekenntnisse am Wochenende vertiefen. Oder nennen Sie den Kostenanteil, den Sie selbst tragen würden. In der Praxis teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber oft die Kosten für eine Weiterbildung.
Die fünf besten Argumente für Ihre Weiterbildung im übersichtlichen Download
Alle Argumente für Ihre Weiterbildung haben wir für Sie im PDF So überzeugen Sie Ihren Chef noch einmal übersichtlich zusammengestellt. So können Sie sie herunterladen und ausdrucken.