sekretaria magazin 6/2018

KÖRPERSPRACHENWISSEN Der lebhafte, gelbe Körpersprachen-Typ Sie gehören zu den extravaganten Typen: die lebendigen, initiativen Chefs. Meist wird ihnen die Farbe Gelb zugeordnet. Sie erkennen Ihren Chef hier wieder? Dann handeln Sie nach der Devise: „Nur nichts überstürzen!“ E inen lebhaften Chef übersieht niemand: Seine Kleidung ist immer up to date. Selbst schlichte Kleidung wird mit auffälligen Schnitten oder an­ gesagten Turnschuhen kombiniert. Der gelbe Typ hat ein gutes Gespür für Mode. Kreativität und Äs­ thetik sind wichtige Bestandteile seines Arbeitsle­ bens: Alles muss einen famosen Eindruck hinter­ lassen – und sich wöchentlich ändern. Kennzeichen: eine Körpersprache mit wenig Distanz Der erste – und richtige – Eindruck: Dieser Typ ist nähebedürftig. Beweglich, aber auch wechselhaft Der Umgang mit dem gelben Typ ist nicht immer einfach. Einerseits ist er stets freundlich, anderer­ seits aber unzuverlässig und wechselhaft. Was er heute beschließt, wirft er morgen charmant und leichtfüßig wieder über Bord. ImNormalfall ist die­ ser Cheftyp locker und unverkrampft, es sei denn, er ist im Stress. Dann kann er schnell hysterisch und überfordert wirken, was den Eindruck der Planlosigkeit noch verstärkt. Den gelben Typ erkennen Sie an seinem Gang, denn er hüpft dabei federnd auf und ab. Seine Arme bewegen sich locker und im Rhythmus sei­ ner Schritte mit. Er bleibt nie lange in seinem Büro und an seinem Schreibtisch und wenn er es doch einmal tun muss, dann sitzt er gern auf der Stuhl­ kante, auf fremden Stuhllehnen oder auf Tischen. Oberflächlich, aber auch vielseitig Wenn der gelbe Typ gestikuliert, benutzt er die Gesten dieser Welt: rund, eckig, hoch, tief, rechts, links, beschreibend und zeichnend… In der Regel arbeitet sein gesamter Körper den Gesten zu. Dies spiegelt seine Vielseitigkeit wider, die ihn gele­ gentlich an den Rand der Oberflächlichkeit führt. Seine Mimik ist ausgesprochen freundlich und er ist immer spontan bereit, einem anderen freundlichen Menschen ein Lächeln zu schen­ ken. Das macht ihn zu einem angenehmen und partnerschaftlichen Vorgesetzten, mit dem Sie zwischendurch ein kleines Flurgespräch führen können, ohne das Gefühl zu haben, ihm seine Zeit zu stehlen. Wie Sie mit einem gelben Typ umgehen Erst einmal zum Schreibtisch und den Computer hochfahren, dann in die Kantine, um einen Latte Macchiato zu holen, anschließend zum Chef, um sich mit ihm über die neueste, grandiose Idee zur Umstrukturierung zu unterhalten und schließlich ab zum Kunden: Dieser Chef ist immer überall, nur nicht da, wo Sie ihn vermuten. Seine Aufmerk­ samkeit gilt allem und jedem, aber nicht dem pri­ orisierten Ziel. So fangen Sie ihn ein: » Seien Sie beweglich und zeigen Sie ihm ein fle­ xibles und spontanes Verhalten. » Sie können bei einem Gespräch mit ihm be­ geistert nicken und ihm sogar unverbindlich zustimmen, obwohl Sie anderer Meinung sind, denn das hat er am nächsten Tag eh wieder ver­ gessen, da er lieber redet als zuhört. » Wenn Sie ihm etwas schildern, machen Sie es am besten in bildhafter Form. Das bedeutet, dass Sie in Ihre Sprache ein Beispiel oder einen Vergleich zur Verständlichkeit einbauen. Im Idealfall malen Sie ihm die Problematik auf. » Der gelbe Typ liebt Spielräume, pflocken Sie ihn also nicht mit einer Antwort fest. Lassen Sie ihm immer Wahlmöglichkeiten, indem Sie ihm alter­ native Lösungen anbieten. » Wer von anderen nicht gern umarmt wird, sollte bei einer Begrüßung einen langen Arm machen oder schnell hinterm Schreibtisch ver­ schwinden, da er andere gern berührt. Hier hilft auch eine klare Ansage. Setzen Sie auf Lob Der gelbe Chef ist empfänglich für Lob, das kön­ nen Sie ausnutzen. Motivieren Sie ihnmit entzück­ tem Klatschen, mit lächelnder Zustimmung oder mit einem wohlwollenden Nicken. Wenn es Ihre eigene Persönlichkeit zulässt, suchen Sie Nähe: Klopfen Sie ihn aufmunternd auf die Schultern, an die Oberarme oder Hände, wenn es situativ passt. Pflegen Sie auf jeden Fall ein freundschaftliches Miteinander, dann kann er Ihnen so gut wie nichts abschlagen. Dazu fehlt ihm dann die nötige Dis­ tanz! ¶ Autorin: Nadine Kmoth LEKTÜRE Nadine Kmoth Eine Geste sagt mehr als 1 000 Worte. Körpersprache entschlüsseln und andere nonverbal beeinflussen riva Verlag 2016 15 www.sekretaria.de TYPISCH CHEF

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